Probleme, negative Erfahrungen, Krisen und Krankheiten sind kein Fehler in der Matrix. Sie gehören zum Leben dazu. Entscheidend ist, wie wir mit ihnen umgehen. Jederzeit können wir etwas für unsere psychische Stärke und Gesundheit tun. Das Zauberwort lautet Resilienz.
Resilienz ist das Immunsystem der Psyche. So wie unser körperliches Immunsystem von Bakterien und Viren angegriffen wird, belasten Stress, Krisen und Schicksalsschläge unser psychisches Immunsystem. Die Frage ist daher: Was ist unser apple a day? Was stärkt und schützt unsere Seele, was gibt ihr neue Kraft?
In meinem Buch „Das Leben so: NEIN!, ich so: DOCH! – Wie du besser mit Stress, Krisen und Schicksalsschlägen umgehst“*, erkläre ich, was genau Resilienz ist, welche Forschungsergebnisse es gibt und wie wir alle resilienter werden können. Das Ziel ist, JA zum Hier & Jetzt zu sagen und ein gutes Leben trotz oder mit Negativem haben zu können und es aktiv zu gestalten.
Zur Stärkung der psychischen Widerstandskraft schlage ich in meinem Buch 8 Resilienzbausteine vor. Zu jedem dieser Baustein präsentiere ich verschiedene Übungen und Gedanken zum Reflektieren. Dadurch entstehen wichtige Aha-Momente und wir erlauben uns selbst neue Erfahrungen zu machen.
So wie unser körperliches Immunsystem lernfähig ist, lässt sich auch unser psychisches Immunsystem trainieren, tagtäglich. Kraft entsteht schließlich häufig auch aus Krisen. Wenn wir eine persönliche Krisenkompetenz entwickeln, gehen wir gestärkt durchs Leben.
Umarme das Leben, auch wenn das Schicksal ein Arschloch ist!
DIE 8 RESILIENZBAUSTEINE IM ÜBERBLICK
1. Resilienzbaustein: Verantwortungsübernahme – wenn Dir das Leben Zitronen schenkt, kannst Du trotzdem Erdbeeren essen
Nimm keine Opferhaltung ein, denn sie schwächt wie Kryptonit. Sieh Dich als Gestalter Deines Lebens an. Dafür ist es wichtig, Verantwortung für Dein Leben zu übernehmen.
2. Resilienzbaustein: Akzeptanz – Schicksal, ich wär dann so weit!
So lange wir das Negative und die Probleme nicht akzeptieren, leben wir in einer Fantasiewelt. Wir verschließen die Augen vor der Realität und damit auch vor den Möglichkeiten, darauf zu reagieren. Durch Akzeptieren werden wir handlungsfähig. Übrigens: Ein anderes Wort für akzeptieren ist loslassen. 😉
3. Resilienzbaustein: Zukunftsorientierung – Mach das Leben zu einer Party, auch wenn Du Dich nicht eingeladen fühlst
Zukunftsorientierung bedeutet, nach vorne zu schauen und für das bereit zu sein, was es (noch) zu entdecken, zu erleben und erreichen gibt. Wer zukunftsorientiert ist, hat Ziele, kennt seine Werte und sein Warum, ist bereit aktiv zu werden und bei Rückschlägen einen Plan-B zu entwickeln.
4. Resilienzbaustein: Lösungsorientierung – Es ist nicht leicht, ein Stachelschwein zu kitzeln, unmöglich ist es aber nicht
Um aus dem Labyrinth der Schwierigkeiten herauszufinden, braucht es ein Umdenken: Nicht die Probleme stehen im Mittelpunkt, sondern die Lösungen. Ein lösungsorientiertes und konstruktives Denken lässt sich erlernen und bewusst anknipsen. Lösungsorientiert zu sein, kann übrigens auch bedeuten, sich Hilfe zu suchen. Um Unterstützung zu bitten und sie anzunehmen, ist nicht schwach, sondern echt stark!
5. Resilienzbaustein: Netzwerkorientierung – Niemand ist eine Insel
Wir Menschen sind soziale Wesen. Andere Menschen sind wichtig für uns. In guten wie in schlechten Zeiten tun sie uns gut. Durch andere Menschen können wir uns zugehörig fühlen, erfahren was Liebe ist, und bekommen Unterstützung in Krisenzeiten.
6. Resilienzbaustein: Optimismus – Ich bin dann mal hin und weg von meinem Leben
Durch unser Denken erschaffen wir uns unsere eigenen Realitäten. Niemand sieht die Welt, wie sie wirklich ist. Wir alle sehen sie durch unseren persönlichen Filter. Resiliente Menschen blicken hoffnungsfroh und positiv in die Zukunft und glauben an einen guten Verlauf der Dinge. Dadurch treffen sie mutigere Entscheidungen und kommen schneller ins Handeln.
7. Resilienzbaustein: Selbstwirksamkeit – Was wäre, wenn Du stärker bist, als Du denkst?
Die Überzeugung, dass man sein Leben und die Dinge gestalten kann, weil das eigene Handeln wirklich etwas bewirkt, ist enorm wichtig, um überhaupt ins Handeln zu kommen. Selbstwirksame Menschen lassen sich nicht so leicht einschüchtern und kleinkriegen, sondern gehen davon aus, dass sie mit den Anforderungen des Lebens zurechtkommen.
8. Resilienzbaustein: Erholung – Ey Stress, chill mal!
Gerade in stressigen und belastenden Lebensphasen ist es wichtig, regelmäßig Kraft zu tanken, seine Bedürfnisse achtsam wahrzunehmen und für Entspannung zu sorgen. Ein gutes Stressmanagement kann außerdem dabei helfen, zu verhindern, dass aus kleinen Probleme große werden.
René Träder
Ich bin Psychologe (M.Sc.) & Journalist. Seit rund 20 Jahren stehe ich für verschiedene Radiosender hinter dem Mikrofon. Darüber hinaus bin ich auf YouTube aktiv und moderiere 2 Podcastformate zu den Themen Achtsamkeit und Gesundheit: (1) 7Mind-Podcast (2) Ganz schön krank, Leute.
Als Psychologe begleite ich seit rund 10 Jahren zudem Veränderungsprozesse von Einzelpersonen, Teams und Unternehmen im Rahmen von Coachings, Workshops und Vorträgen. Meine zentralen Themen sind: Achtsamkeit & Resilienz, Kommunikation & Konflikte sowie Innovationen & Kreativität.
Mir ist wichtig, dass man sein Leben aktiv in die Hand nimmt, sich nicht in der Opferrolle verfängt, sich also selbst als Gestalter des eigenen Lebens wahrnimmt und Verantwortung für sein Glück, aber auch für seine Probleme übernimmt.
Ich selbst kenne große Veränderungen im Leben. So habe ich mich beispielsweise mit 30 entschieden, meinen Job beim Radio zu kündigen, um Psychologie zu studieren und meinem (beruflichen) Leben neue Chancen zu geben.
2020 ist im Ullstein-Verlag mein Resilienzbuch „Das Leben so: NEIN!, ich so: DOCH! – Wie du besser mit Stress, Krisen und Schicksalsschlägen umgehst“ * erschienen, das bei argon auch als Hörbuch rausgekommen ist.
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