René Träder | Mit diesen 4 +1 Tipps für mehr Spontanität wirst Du bei Präsentationen, Vorträgen oder wichtigen Gesprächen jede Situation meistern
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Mit diesen 4 +1 Tipps für mehr Spontanität wirst Du bei Präsentationen, Vorträgen oder wichtigen Gesprächen jede Situation meistern

Knallrote Wangen, trockener Mund und Leere im Kopf.
Was sage ich jetzt bloß?
 
In dieser Situation war sicher jeder schon mal.
Ich kenne sie auf jeden Fall. Und Du sicher auch.
 
Wahnsinnig unanangenehm ist das, egal ob man gerade einen Vortrag hält, in einem Bewerbungsgespräch sitzt, mit seinem Chef oder einem Kunden redet.
 
Im Nachhinein weiß man oft sehr genau, wie man reagieren hätte können. Doch im Nachhinein ist es zu spät.
 
Die wichtige Frage lautet deshalb: Wie schafft man es, auch in der Situation besser zu reagieren?
Die Antwort: Man muss seine Spontanität trainieren.
 
Jawohl. Spontanität muss man nicht mit den Genen bekommen oder schon als Kind gelernt haben, man kann sie trainieren. Es ist nie zu spät dafür.
Diese 4 Tipps helfen Dir, nächstes Mal direkt in der Situation spontaner reagieren zu können.
 
 
 
1. Tipp: Sage ja zur Situation!
 
Wenn Du merkst, dass etwas gerade nicht nach Plan läuft, sei Dir dessen bewusst. Versuche nicht krampfhaft Deinen ursprünglichen Weg weiterzugehen.
Akzeptiere, dass gerade etwas passiert ist, womit Du nicht gerechnet hast.
Das kann beispielsweise ein Blackout sein, ein trockener Mund, ein quatschendes Publikum, ein derber Versprecher, dass die Technik versagt oder eine Frage, die Du nicht beantworten kannst. Oder oder oder.
Die Situation zu akzeptieren, setzt Energien frei, um darauf reagieren zu können.
 
 
2. Tipp: Sieh Fehler als normal an!
 
Wenn Du denkst, dass Fehler eine Katastrophe und mega peinlich sind, dann werden sie Dich härter treffen. Dann machst Du sie nämlich größer als sie sind. Du nimmst sie dann wichtiger. Dadurch lenkst Du Deine Aufmerksamkeit auf sie, die Dir dann aber für die eigentliche Präsentation fehlt.
 
Gehst Du stattdessen davon aus, dass man nicht alles planen und wissen kann, dass Situationen von unzähligen Aspekten beeinflusst werden, die sich nicht alle kontrollieren lassen, wird es Dir besser gelingen, auf Fehler und Pannen zu reagieren.
  
Dein Gegenüber weiß außerdem nicht, was genau Du eigentlich noch sagen wolltest oder welcher Punkt eigentlich als nächstes gekommen wäre. Manche Dinge laufen nicht wie geplant. Die Planung kennst aber nur Du.
 
Was Du selbst als Fehler oder Panne einstufst, hat Dein Gegenüber möglicherweise nicht einmal wahrgenommen. Ich kenne das aus meinem Job als Radiomoderator: Beim Live-Sprechen fallen einem selbst manche Vernuschler und Versprecher auf, die später beim Anhören der Sendung oftmals untergehen. Das versendet sich, sagt man im Radio dazu.
 
 
3. Tipp: Habe ein Ziel vor Augen!
 
Sei Dir darüber klar, wo Du hinwillst bzw. was Du erreichen willst.
 
Willst Du eine Information bekommen, willst Du eine Message rüberbringen, willst Du einen Abschluss machen, willst Du mit Deinem Vortrag fortfahren, willst Du (als witzig, charmant, klug, informiert, korrekt, …) in Erinnerung bleiben?
 
Das große Ziel hast Du Dir am besten schon im Vorfeld überlegt. Wenn Du spontan reagieren musst, ist damit klar, was Du ganz grundsätzlich erreichen willst.
 
Jeder Prozess besteht aus mehreren Schritten. Dir muss in der Situation deshalb nicht nur klar sein, was Dein großes Ziel ist, sondern auch, wo Du als nächstes hinwillst. Also z.B. ein Diagramm zeigen, zum nächsten Thema überleiten, ein Zitat einbinden, Deinen Vortrag fortsetzen, für Ruhe sorgen, eine Antwort geben, …
 
Kennst Du die Deine kleinen Etappenziele und dein großes Ziel im Ganzen, wird es Dir leichter fallen, eine gute Brücke zu schlagen.
 
 
4. Tipp: Sei im Hier und Jetzt!
 
So wichtig es ist, einen Plan zu haben, so gut ist es auch, aufmerksam zu sein. Die Situation an sich und das grundsätzliche Setting werden Dir meistens schon mehrere Wege anbieten, um spontan auf etwas reagieren zu können. Man muss nur offen genug sein, um die Möglichkeiten zu erkennen und sie dann auch zu nutzen.
 
  • Willst Du bei einem Vortrag ein Diagramm zeigen, aber Laptop oder Beamer geben den Geist auf, lassen sich auch Tafel oder Flipchart nutzen. Oder vielleicht kann man es sogar mit Kreide auf den Boden zeichnen oder mit abwischbaren Stiften ans Fenster? Oder wie wäre es, ein Diagramm mit den Teilnehmern körperlich nachzustellen? Auf diese Weise werden sie aktiv eingebunden und merken sich die Informationen vielleicht noch besser. Oder Du kannst das Diagramm in eine Geschichte einbinden und die Fakten damit auf eine lebhafte Weise verbal präsentieren.
 
  • Willst Du ein Zitat einbinden, aber die PowerPoint geht nicht mehr und Du kannst es nicht auswendig, dann erzähle es sinngemäß nach oder denke Dir eine Geschichte aus, in der die Message deutlich wird. Du kannst auch das Publikum fragen, ob es denn diese eine Zitat zum Thema Innovation von Thomas Edison kennt. Vielleicht kommen dann sogar noch viele andere gute Zitate von ihm. Oder Du fragst direkt, ob die Leute Zitate zum Thema kennen, egal von wem.
 
  • Musst Du eine Antwort geben, kennst sie aber nicht, kannst Du das einfach ehrlich sagen. Ich finde sowas viel sympathischer, als wenn Leute falsche oder halbgare Antworten geben. Du kannst auch anbieten, das in der Pause/nach dem Treffen zu recherchieren und nachzureichen. Du kannst bei einem Vortrag auch die anderen Teilnehmer befragen.
 
 
Mir ist noch wichtig zu erwähnen, dass einige der Lösungen vielleicht nicht besonders kreativ wirken. Das müssen sie aber auch nicht sein.
 
Viele Leute schrecken in der direkten Situation von einfachen Lösungen zurück und denken, sie müssten nun ein Feuerwerk, etwas ganz Ausgefallenes bieten. Nein, es geht nur darum, spontan zu handeln und trotz Hindernissen einen Schritt weiter zu kommen. Das Naheliegende ist manchmal das Beste.
 
Und wie die Beispiele zeigen, haben wir meistens mehrere Möglichkeiten, auf etwas zu reagieren. Und das ist doch eine sehr gute Nachricht. Statt zu glauben, es gäbe eine perfekte Möglichkeit, kann man nach einer der Möglichkeiten greifen, die sich anbieten. Die Erfahrungen, die man dabei sammelt, schulen die Wahrnehmung, so dass man mit der Zeit immer schneller und flexibler wird. 
 
 
Und hier noch ein Zusatz-Tipp für mehr Spontanität.
 
„Nach der Sendung, ist vor der Sendung“, lautet eine Radio-Weisheit. Wenn die Sendung vorbei ist, wertet man sie aus, fragt sich, was gut und was schlecht lief, was man besser machen könnte, und plant die nächste Sendung.
 
Beim nächsten Mal fängt man im Prinzip wieder bei Null an. Die Versprecher von der letzten Sendung, die vielleicht nicht brillanten Fragen im Interview oder die Technik-Panne spielen nun keine Rolle mehr. Man sollte alles das hinter sich lassen. Mit einer Ausnahme: Man sollte sich fragen, was man nächstes Mal besser machen kann?
 
Statt sich darüber zu ärgern, dass einem das erst danach eingefallen ist, sollte man sich über die Idee freuen und mit sich selbst vereinbaren, künftig in einer vergleichbaren Situation mehr so zu reagieren.
 
Und da das Leben eine Kette von vielen Wiederholungen ist, kannst Du Dir sicher sein, dass so eine ähnliche Situation nochmal kommt. Und dann bist Du schon etwas besser vorbereitet. Wenn Du dann die vier Tipps von oben beherzigst, wird es Dir zusätzlich leichter fallen, Dich daran zu erinnern, wie Du in so einer Situation gerne reagieren willst.
 
 
 
Wenn Du magst, schreibe doch gerne in die Kommentare, was Dir dabei hilft, spontan zu reagieren. Ich bin sehr gespannt.
 
In jedem Fall wünsche ich Dir viele schöne spontane Momente & eine gute Zeit.
 
René Träder
 
 
 
PS: Ich glaube übrigens, dass Spontanität auch außerhalb des Beruflichen etwas Schönes sein kann. Wer spontan mal einen anderen Weg von Arbeit nach Hause nimmt, oder läuft statt fährt, wird viele Dinge wahrnehmen, die sonst im Alltag untergehen. Und wer sich spontan auf einen Kinofilm oder einen Barbesuch mit Freunden einlässt, obwohl man eigentlich einen ruhigen Abend wollte, wird vielleicht auch positiv überrascht, weil man im Vorfeld gar keine Erwartungen aufgebaut hat. Auch mit solchen Kleinigkeiten kann man seine Bereitschaft zum spontanen Handeln trainieren.
 
 
 
 
 

 
 
 
 
 
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